Strickgarn aus alten Kleidungsstücken
Bei recycelten Materialien ist es wichtig, dass die Ausgangsfasern nicht um die halbe Welt reisen, bevor sie recycelt und verarbeitet werden. Die Reborn Wool wird in einem Familienunternehmen in Indien gesponnen.Hier entsteht ein großer Überschuss an Textilien, der direkt vor Ort recycelt wird. Der Produktionsprozess im Einzelnen: Zuerst wird die Kleidung in der Fabrik nach Fasern sortiert. Alle Kleidungsstücke mit mehr als 60% Wolle gehen in die Wollsortierung, unabhängig von der Höhe des prozentualen Anteils. Es können Stücke mit 100% Wolle enthalten sein, Mischungen aus 60/40 Wolle/ Polyester, 70/30 Wolle/Acryl oder 80/20 Wolle/ Polyamid oder andere Mischungen, bei denen Wolle den größten Anteil hat. Leider wird heutzutage nur noch ein geringer Anteil an Kleidungsstücken aus reiner Wolle produziert. Die meisten am Massenmarkt erhältlichen Kleidungsstücke sind Wollmischungen. Die Faser, die aus diesen Mischungen gewonnen wird, hat einen Anteil von 65% - 75% Wolle, gemischt mit anderen Fasern wie Polyester, Viscose, Acryl etc. Es ist unmöglich, die Kleidungsstücke aus 100% Wolle aus den PCT (Post Consumer Textiles) herauszusortieren, da die gewonnene Menge zu klein wäre und der übrigbleibende Ausschussanteil zu hoch wäre.
Der prozentuale Anteil der Wolle variiert von Saison zu Saison, von Partie zu Partie und von Farbe zu Farbe. Der Prozentsatz kann niemals fix sein, weil die Ausgangsmaterialien so stark variieren. Die vorwiegend aus Wolle bestehenden Kleidungsstücke gelangen dann in den 2. Sortierprozess und werden dort nach Farben sortiert. Anschließend werden die Kleidungsstücke geschreddert und es wird 10-15% recyceltes Polyester (rPET) hinzugefügt. Die Menge variiert je nach Garnstärke und Spinnprozess. Das recycelte rPET hat die Aufgabe, das Garn stabiler zu machen (recycelte Fasern sind nicht so reißfähig wie Premiumfasern). Außerdem erhält man so einen schönen, gleichmäßigen Faden. Das verwendete rPET stammt zu 100% aus PET Flaschen. Ein Video hierzu finden Sie hier.